Wie die Pressestelle der Polizei Bielefeld gestern mitteilte, wurde am 23.05.2017 ein DDoS-Hacker während seiner „Arbeit“ ins Gefängnis überstellt!
Der 24 jährige Fachinformatiker wurde bereits dem Haftrichter vorgeführt und muß nun erst einmal wegen …. mehr ….
seiner Straftaten einsitzen!
Der DDoS-Attacker hat unter anderem einen Twitter-Account unter dem Pseudonym ZZB00t verwendet, der inzwischen ebenfalls gesperrt wurde! Er hat frech seine DDoS-Attacken vorher breit angekündigt! Seinen „Kunden“ bat er Dienstleistungen an, diese DDoS-Attacken nicht durchzuführen oder abzustellen, wenn diese einen entsprechend hohen Betrag (Erpressungs-Geld) zahlen!
DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) sind besonders perfide und oftmals sind die auslösenden Personen sehr schwer zu ermitteln, weil Täter Ihre Spuren verwischen können! Rechenzentren investieren in teure Abfang-Systeme, um deren Kunden vor Angriffen zu schützen! Der Schaden einer durchschnittlichen DDoS-Attacke geht oftmals in Millionen-Höhe!
Bei einer DDoS-Attacke werden von einem oder vielen Computern oder Servern Anfrage-Requests an andere Computer/Server gesendet, die dann versuchen jeweils dem anderen Computer/Server zu antworten, der aber die Anfrage selbst gar nicht versendet hat! Dies erfolgt durch Verfälschung der IPs. So können innerhalb von einer Sekunde über nur 1 einzige Leitung mehrere 1000 Requests abgesendet werden und das schlimme ist, damit werden die Server das 10-fache je Request belastet! So werden die Ports, die auf jedem Computer/Server nur begrenzt zur Verfügung stehen, über längere Zeit blockiert, so daß andere Anfragen nicht mehr beantwortet werden können! Auch können damit Server so stark belastet werden, daß Sicherheitssysteme aussteigen und Einbrüche unbemerkt erfolgen können! Der böse Traffic im Verhältnis des normalen Traffics beträgt teilweise bis zu 80%! Nur gute Filter, wie DDoS-Erkennung, Firewall, Intruder-Detection-Systeme, Applikation-Firewalls und CDN helfen, die Systeme stabil in Betrieb halten zu können!
Hacker nutzen aber auch oft fremde (gehackte) Servern (z.B. nach Einbruch in fremde Webspaces), um diese Attacken multiplizierend durch führen zu können! Seit einigen Monaten werden auch gerne für diese DDoS-Attacken IoT – Geräte, wie Außen-Kameras, WiFi-Router, Kühlschränke mit WiFi-Anschluß erc. für deren Straftaten mit verwendet, weil diese Geräte oftmals mangelhaft abgesichert sind! Ja, sogar die Plüschtiere von Kindern mit WiFi-Anschluß, sind schon für solche Attacken ausgenutzt worden! Um so wichtiger ist es, grundsätzlich auf allen Geräten immer aktuell Updates einzuspielen oder diese vom Netz grundsätzlich zu nehmen!
Seit Kurzem werden die Ermittlungsbehörden in vielen Staaten aufgerüstet, um immer öfter Spuren zurück verfolgen zu können und Täter auf frischer Tat zu ertappen! Allerdings haben viele Jahre die Regierungen weltweit geschlafen und es versäumt, Ihre Behörden entsprechend zu schulen und auszustatten! Jetzt viele Jahre zu spät, enstehen täglich weltweit so große Schäden durch Hacking im Internet, daß schon fast panisch die Aufrüstung erfolgt! Die Idiotie ist leider, daß die Hacker oftmals gar keinen oder nur geringen Gewinn erzielen, dafür aber hohe Schäden verursachen!
Wenn sich heraus stellen wollte, daß der Straftäter mit anderen Hackern in Kontakt stand, kann es zu einer sehr langen Haftstrafe kommen, denn dann könnte dies als organisierte Kriminalität gelten und dann kann eine Haftstrafe verdoppelt werden! § 303b StGB sieht für Computersabotagen Haftstrafen von bis zu 3-5 Jahren vor! Kommt der Vorwurf in Einheit mit Erpressung dazu, könnte sich diese Haftstrafe auch noch weiter erhöhen!
Quelle Bild: Wikipedia